Smart, aber sicher: Cybersecurity für Ihre Gebäudetechnik

Die Digitalisierung und Vernetzung von Gebäudetechnik hat öffentliche Liegenschaften effizienter und intelligenter gemacht. Doch mit der zunehmenden Vernetzung von Heizung, Lüftung, Klima und Sicherheitssystemen über das Internet (IoT) und interne Netzwerke wächst auch eine oft unterschätzte Gefahr: die Anfälligkeit für Cyberangriffe.

Für öffentliche Auftraggeber geht es hierbei um mehr als nur um technische Störungen. Ein Angriff auf Ihre Gebäudeautomation kann die öffentliche Sicherheit gefährden, den Betrieb kritischer Infrastruktur lahmlegen und das Vertrauen der Bürger erschüttern. Im Jahr 2025 ist eine robuste Cybersecurity-Strategie für Ihre MSR- und Gebäudetechnik daher kein „Nice-to-have“ mehr, sondern eine absolute Notwendigkeit.

Die wachsende Bedrohung: Warum ist Gebäudeautomation ein Ziel?

Früher waren MSR-Systeme isolierte, in sich geschlossene Netzwerke. Heute sind sie oft mit dem Internet und anderen IT-Systemen verbunden, um Fernwartung, Monitoring und die intelligente Steuerung zu ermöglichen. Genau diese Verbindung schafft Einfallstore für Angreifer.

Die Risiken für öffentliche Einrichtungen sind real und vielfältig:

  • Manipulation und Sabotage: Angreifer könnten Heizungs- oder Lüftungsanlagen in Schulen, Krankenhäusern oder Verwaltungsgebäuden manipulieren, was zu unbenutzbaren Räumen, extremen Energiekosten oder sogar Gebäudeschäden führen kann.
  • Ausfall kritischer Dienste: Ein erfolgreicher Angriff kann ganze Liegenschaften lahmlegen. Stellen Sie sich vor, das Zutrittskontrollsystem eines Rathauses oder die Klimatisierung eines Serverraums der Stadtverwaltung fällt aus.
  • Datendiebstahl: Vernetzte Systeme sammeln sensible Nutzungsdaten. In den falschen Händen können diese Informationen für kriminelle Aktivitäten missbraucht oder genutzt werden, um weitergehende Angriffe auf Ihre IT-Infrastruktur zu planen.
  • Ransomware: Immer häufiger werden auch gebäudetechnische Systeme mit Erpressersoftware verschlüsselt. Die Folge: Die gesamte Technik steht still, bis ein Lösegeld gezahlt wird – eine erhebliche Belastung für öffentliche Haushalte.

Gesetzliche Vorgaben und die Verantwortung der öffentlichen Hand

Mit der fortschreitenden Digitalisierung verschärft auch der Gesetzgeber die Anforderungen an die IT-Sicherheit. Die europäische NIS2-Richtlinie, die die Cyber- und Informationssicherheit in der EU stärkt, betrifft viele öffentliche Einrichtungen direkt oder indirekt. Betreiber von kritischen Infrastrukturen (KRITIS), zu denen oft auch kommunale Einrichtungen zählen, unterliegen ohnehin strengen gesetzlichen Meldepflichten und Sicherheitsstandards, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vorgegeben werden. Die Absicherung der Gebäudeautomation ist ein integraler Bestandteil dieser Verantwortung.

Unverzichtbare Maßnahmen: So schützen Sie Ihre Liegenschaften

Der Schutz Ihrer Gebäudeautomation erfordert eine strategische Herangehensweise, die Technik, Organisation und Personal umfasst. Warten Sie nicht, bis ein Vorfall passiert. Handeln Sie jetzt!

Diese konkreten Schritte sollten Sie ergreifen:

  1. Netzwerksegmentierung: Das wichtigste Gebot ist die strikte Trennung des Netzwerks der Gebäudeautomation (OT-Netzwerk) vom allgemeinen Verwaltungs- oder Büro-Netzwerk (IT-Netzwerk). Ein Angreifer, der ins Büronetz eindringt, darf auf keinen Fall direkten Zugriff auf die Steuerung der Heizung oder Lüftung erhalten.
  2. Sicherer Fernzugriff: Fernwartung ist effizient, muss aber abgesichert sein. Nutzen Sie ausschließlich verschlüsselte Verbindungen (z.B. VPN) und setzen Sie auf eine starke Authentifizierung (z.B. Zwei-Faktor-Authentifizierung), anstatt auf unsichere, offene Ports im Internet.
  3. Zugriffskontrolle und Passwort-Management: Vergeben Sie nur die absolut notwendigen Rechte an Mitarbeiter und Dienstleister. Ändern Sie alle Standardpasswörter der Systemkomponenten und setzen Sie strenge Passwortrichtlinien durch.
  4. Regelmäßige Updates und Patch-Management: Halten Sie die Software und Firmware aller Komponenten (Steuerungen, Sensoren etc.) konsequent auf dem neuesten Stand. Nur so werden bekannte Sicherheitslücken geschlossen.
  5. Physische Sicherheit: Schützen Sie Schaltschränke und Technikräume vor unbefugtem physischem Zugang. Ein offener Schaltschrank ist eine offene Tür für Manipulationen.

Fazit: Cybersicherheit ist Teil der Gebäudeintelligenz

Ein intelligentes Gebäude ist nur dann wirklich smart, wenn es auch sicher ist. Die Investition in die Cybersecurity Ihrer Gebäudeautomation schützt nicht nur teure Technik, sondern sichert den öffentlichen Betrieb, schützt sensible Daten und bewahrt Ihre Institution vor finanziellen und reputativen Schäden.

Als Ihr Fachpartner für Energietechnik und Gebäudeautomation verstehen wir, dass die Betriebstechnik (OT) andere Sicherheitsanforderungen hat als die Büro-IT. Wir helfen Ihnen, eine robuste und praxisnahe Sicherheitsstrategie zu entwickeln und umzusetzen – von der Netzwerkarchitektur bis zur sicheren Fernwartung.

Schützen Sie Ihre Infrastruktur, bevor es zu spät ist. Kontaktieren Sie uns für eine Sicherheitsanalyse Ihrer gebäudetechnischen Anlagen.

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